«Ennetbühl, 10. Sept. 2024
Tagung vom 6. Sept. 2024
Historische Brücken in der Ostschweiz: Schützens- und erhaltenswert
Der vom Verein am 6. September 2024 an der FH Ost, Campus St. Gallen, organisierten Tagung war ein voller Erfolg beschieden. Über 60 interessierte Teilnehmende aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Planungsbüros, Denkmal- und Heimatschutz, sowie Vereinsmitglieder und Studierende folgten mit Interesse den insgesamt fünf Fachreferaten und der Podiumsdiskussion. Eröffnet wurde die Tagung mit einem Grusswort der St. Galler Regierung, vertreten durch Frau Regierungsrätin Dr. Laura Bucher, Vorsteherin des Departementes des Inneren. Es folgten Fachreferate zur Praxis im Umgang mit Denkmalgeschützten Bauten und zu deren Erhaltung mit baulichen Massnahmen. Die Podiumsdiskussion zum Thema der Chancen und Risiken im Erhalt historischer Infrastrukturen mit den Referierenden und weiteren Gästen wurde von Frau Clementine Hegner.van Rooden, Geschäftsführerin der Gesellschaft für Ingenieurbaukunst, moderiert.
Folgende Unterlagen zur Tagung sind abrufbar und nachfolgend verlinkt:
- Tagungsprogramm
- Regierungsrätin, Dr. Laura Bucher, Vorsteherin Departement des Inneren: Grussbotschaft der St. Galler Regierung
- Dr. Walter Ammann, Präsident Verein Aktion Rettung der Luterenbrücke: Begrüssung, Zielsetzung
- Dr. Moritz Flury-Rova, Leiter Denkmalpflege Kanton St. Gallen: Bedeutung der Brücken aus denkmalpflegerischer Sicht und der Prozess der Unterschutzstellung
- Kilian Looser, Gemeindepräsident, Gemeinde Nesslau: Erhalten und schützen historischer Bauwerke auf meindegebiet – Vorgehen der Gemeinde Nesslau
- Prof. Dr. Eugen Brühwiler, Prof. em. für Bauwerkserhaltung, ETH Lausann: Technologien zur Erhaltung historischer Brücken
- Christoph Angehrn, Holzbauing. FH SIA Vorstand SIA Sektion St. Gallen/Appenzell: Erhaltung statt Abriss und Neubau – die Sicht des SIA
- Oliver Bettschen, BSc ZFH, Leiter Sektion Kunstbauten, Kanton St. Gallen: Erhalt historischer Brücken: Praxisbeispiele aus dem Kanton St. Gallen
21. Februar 2024
Debatte im Kantonsrat am 21. Februar 2024
Kantonsrat setzt starkes Zeichen für den Erhalt der Luterenbrücke in Ennetbühl
Mit grosser Freude nimmt der Verein «Aktion Rettung der Luterenbrücke» Kenntnis von der Überweisung der Motion zum Erhalt der Luterenbrücke in Ennetbühl. Mit nur einer Gegenstimme und einer Enthaltung sind 109 Mitglieder des St.Galler Kantonsrats der Empfehlung der Regierung gefolgt, Erneuerung versus Abriss und Neubau der Brücke neu zu überprüfen. Die Motion war im vergangenen Herbst von den drei Fraktionen SVP, SP und GRÜNEN eingebracht worden. Damit wird die Regierung beauftragt, das Gutachten von Prof. Dr. Eugen Brühwiler und den darin enthaltenen Projektvorschlag vertieft zu prüfen und in einer Projektüberarbeitung zu berücksichtigen. Gleichzeitig soll durch die politische Gemeinde Nesslau die Schutzwürdigkeit der Luterenbrücke und dessen Aufnahme ins Schutzinventar geprüft werden. Der Verein nimmt diese Entwicklung hoch erfreut zur Kenntnis und bedankt sich bei allen Fraktionen und Mitgliedern des Kantonsrats für die befürwortenden Voten sowie bei Regierungsrätin Susanne Hartmann und bei der Gemeinde Nesslau.
2. Februar 2024
Replik von Prof. Dr. Eugen Brühwiler auf die Antwort der Regierung vom 17. Nov. 2023 auf die Einfache Anfrage von Kantonsrat Rolf Huber, Oberriet
Die Antwort der Regierung auf die Einfache Anfrage von Kantonsrat Huber, Oberriet, enthält mehrere ungenügend reflektierte Aussagen. Diese Replik zeigt auf, dass auch das Erhaltungsprojekt die Defizite betreffend Strassenverlauf und Entwässerung zu beseitigen vermag, und dass eine Hilfsbrücke nicht notwendig ist. Die Dauerhaftigkeit der bestehenden Brücke, die gemäss dem vorgeschlagenen Erhaltungsprojekt verbessert wird, kann genauso zuverlässig beurteilt werden wie die Dauerhaftigkeit des vorgesehenen Neubauprojekts. Bei Betrachtung von Life-Cycle Kosten wird der Kostenunterschied zwischen den beiden Varianten zu Gunsten der Erhaltung noch grösser als wenn nur die Baukosten verglichen werden. Die Sichtweise, dass Denkmalobjekte nicht wirtschaftlich sein können, ist falsch. Vielmehr ist ein Paradigmenwechsel notwendig: der Umgang mit bestehenden Brücken ist gleich und unabhängig davon, ob eine Brücke als Denkmal inventarisiert ist oder nicht. Auch muss betont werden, dass die SIA-Normen für eine Erhaltung der Luterenbrücke nicht oder nicht richtig angewendet worden sind. Rechnet man beim bestehenden Abbruch- und Neubauprojekt des Kantons die Bauteuerung seit 2020 hinzu, resultieren rund 7.5 Millionen. Das Erhaltungsprojekt mit 1.5 Millionen ist somit fünf mal günstiger. All diese Argumente sprechen eindeutig für den Erhalt der Luterenbrücke.
Zur Anwort der Regierung auf die Einfache Anfrage von Kantonsrat Huber, Oberriet und zur Replik finden Sie über folgende Links:
16. Januar 2024
Regierung stellt Antrag auf Gutheissung der Motion
Mit Schreiben vom 16. Jan. 2024 stellt die Regierung dem Kantonsrat den Antrag, die eingereichte Motion gutzuheissen. Damit erklärt sich die Regierung bereit, «eine Neubeurteilung des Strassenbauvorhabens mit Berücksichtigung von Sanierungsvarianten vorzunehmen, wenn eine entsprechende Motion gutgeheissen wird». Gleichzeitig soll durch die politische Gemeinde Nesslau die Schutzwürdigkeit des Objekts und dessen Aufnahme ins Schutzinventar geprüft werden. Der vollständige Wortlaut des Antrags der Regierung auf Gutheissung der Motion kann hier oder über den Link am Ende des Beitrags abgerufen werden.
Aus dem Ratsinformationssystem des Kantons St. Gallen ist nun auch seit Kurzem ersichtlich, dass das Geschäft unter der Nummer 42.23.20 für die kommende Frühjahrs-Session, welche vom 19. – 21. Februar dauert, traktandiert ist. Unter diesem Link: Ratsinformationssystem Kantonsrat St.Gallen (sg.ch) können Sie jederzeit den Stand der Motion zur Luterenbrücke abrufen.
Zum Antrag der Regierung auf Gutheissung der Motion gelangen Sie über folgenden Link:
27. November 2023
Motion SVP-Fraktion / SP-Fraktion / GRÜNE-Fraktion:
“Aufhebung Kantonsratsbeschluss Brücke Luteren Ennetbühl”
Zu Beginn der Wintersession des Kantonsrates haben die Fraktionen der SVP, der SP, und der GRÜNEN eine Motion zum Erhalt der Luterenbrücke eingereicht. Die beiden Nesslauer Mitglieder im Kantonsparlament, Ivan Louis und Andrea Abderhalden, haben bereits an der Informationsveranstaltung in der Krone Ennetbühl auf diese politische Interventions-Möglichkeit hingewiesen und ihre Bereitschaft erklärt, eine Fraktions-übergreifende Motion anzustreben und einzureichen. Damit ist ein wichtiger Schritt hin zur Erhaltung der Luterenbrücke gemacht worden. Leider haben ganz zum Schluss die Fraktionen der FDP und der MITTE die Motion dann doch nicht mitgetragen. Der Vereinsvorstand vermutet, dass die kurz vor Sessionsbeginn abgegebene Antwort der Regierung auf die Einfache Anfrage zu einer Verunsicherung in den beiden Fraktionen geführt haben könnte. Auch aus diesem Grunde ist es dem Vorstand wichtig, mit der Replik allfälligem Zweifel zu begegnen.
Zur Motion finden Sie über folgenden Link:
17. November 2023
Schriftliche Antwort der Regierung auf Einfache Anfrage von Kantonsrat Rolf Huber Oberriet
Am 18. Sept. 2023 hat Kantonsrat Rolf Huber, Oberriet in einer Einfachen Anfrage an die Regierung um Beantwortung verschiedener Fragen zum gegenwärtigen Stand der Arbeiten rund um die Luterenbrücke und zum Gutachten von Prof. Dr. Eugen Brühwiler, EPFL, gebeten. Die Regierung hat am 17. Nov. 2023 kurz vor Beginn der Wintersession des Kantonsrates darauf geantwortet. In der schriftlichen Antwort der Regierung sind mehrere Punkte aufgeführt, die präzisiert und korrigiert werden müssen, da offenbar seitens des kantonalen Tiefbauamtes nur eine grobe Einschätzung des Gutachtens vorgenommen worden ist. Unter anderem wird z.B. die mit einem Erhaltungsprojekt mögliche Kosteneinsparung von rund 5 Millionen in Zweifel gezogen, und sogar von der Notwenigkeit einer Notbrücke während den Erneuerungsarbeiten an der Brücke gesprochen. Der Verein wird mit einer Replik auf die getroffenen Aussagen der Regierung eingehen.
Zur Einfachen Anfrage von Kantonssrat Rolf Huber, Oberriert und der schriftlichen Antwort der Regierung gelangen Sie über folgende Links:
Informationsveranstaltung zum Erhalt der Luterenbrücke
Instandsetzung statt Abriss und Neubau
Restaurant Krone, Ennetbühl
Dienstag, 19. Sept. 2023, 20.00 – 22.00h
Am Dienstag, 19. Sept. 2023 führte der Verein seine angekündigte Informationsveranstaltung zum Erhalt der Luterenbrücke im Restaurant Krone in Ennetbühl durch. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg – vor vollem Saal informierten die vier Referenten unter der Gesprächsleitung des Präsidenten Dr. Walter Ammann über ihre Gutachten, Ergebnisse und Folgerungen, nachdem die Teilnehmenden bereits vorgängig Gelegenheit hatten, die Brücke vor Ort unter kundiger Leitung von Prof. Eugen Brühwiler und Jürg Conzett zu besichtigen.
Zur Photo: Gegen 40 Interessierte nahmen die Möglichkeit wahr, unter kundiger Führung von Prof. Eugen Brühwiler, ETH Lausanne, die im Jahr 1902 erstellte und 1954 erweiterte Luterenbrücke vor Ort zu besichtigen.
Die anschliessende Diskussion mündete in die einstimmige Verabschiedung einer Resolution «Instandsetzung statt Abriss und Neubau» zuhanden der Regierung und des Kantonsrates und der Gemeinde Nesslau. Die Resolution fordert den Kanton dazu auf, den Beschluss für einen Abbruch und Neubau aufzuheben und stattdessen ein Instandsetzungsprojekt auszuarbeiten. Den Text der Resolution und die Möglichkeit zur Unterzeichnung finden Sie hier.
Der Programmablauf und die Folien zu den einzelnen Vorträgen sind online verfügbar.
Hier geht’s zu:
- Programmablauf
- Gezeigte Folien
- Kurze Zusammenfassung
Eingangs vermittelte Christoph Deutsch, Nesslau, einen kurzen Überblick über die in den letzten zwei Jahren gelaufenen Aktivitäten und Diskussionen. Jürg Conzett, Bauingenieur aus Chur, berichtete über sein im Auftrag des Tiefbauamtes erstelltes Gutachten zur Schutzwürdigkeit der Luterenbrücke aus denkmalpflegerischer Sicht, Prof. Dr. Eugen Brühwiler, Professor für Bauwerkserhaltung an der ETH Lausanne, zeigte auf, dass die Instandsetzung der Luterenbrücke mit einem Betrag von nur 1.5 Mio. Franken technisch absolut möglich ist, während im Vergleich für den geplanten Abriss und Neubau 6.6 Mio. Franken veranschlagt sind. Zum Abschluss würdigte Prof. Dr. Hugo Bachmann, emeritierter Professor der ETH Zürich die beiden Gutachten aus seiner Sicht als Vorsitzender des wissenschaftlich-technischen Beirates des Vereins. Die gezeigten Folien zu den verschiedenen Ausführungen können hier in pdf-Format heruntergeladen werden.
Weiteres Vorgehen
Zum weiteren Vorgehen haben die beiden anwesenden Kantonsräte, Frau Andrea Abderhalden-Hämmerli und Ivan Louis, beide Nesslau, ihre Bereitschaft unterstrichen, die einstimmig gefasste Resolution ihren Ratskolleginnen und -kollegen zur Kenntnis zu bringen. Ziel ist, dass Ratsmitglieder aus allen Fraktionen eine Motion in die am 29. November 2023 beginnende Wintersession des St. Galler Kantonsrates einbringen, die Regierung das Gutachten von Prof. Brühwiler prüft und eine Instandsetzungsvariante ausarbeitet, und schliesslich dem Kantonsrat eine Aufhebung des Beschlusses zum Abriss und Neubau der Luterenbrücke beantragt. Näheres dazu können Sie aus einem Kommentar der beiden anwesenden Kantonsräte entnehmen, den sie im toggenburg24.ch Online-Portal zur Veranstaltung in der Krone Ennetbühl verfasst haben (Link: : https://www.toggenburg24.ch/articles/208834-luterenbruecke-resolution-in-den-kantonsrat-tragen ).
Ennetbühl, 22. Sept. 2023 / Dr. Walter Ammann, Präsident, Verein Aktion Rettung der Luterenbrücke
Artikel von Peter Seitz, Redaktor TEC21
Mit dipl. Ing. Peter Seitz war unter den Teilnehmenden an der Informationsveranstaltung sogar ein Redaktor von TEC21, der führenden Wochenzeitschrift für Ingenieure und Architekten in der Schweiz vertreten. Lesen Sie unter folgendem Link auch den Artikel zur Informationsveranstaltung von Herrn Peter Seitz, Dipl.-Ing. (TU), Redaktor TEC21 – Schweizerische Bauzeitung, im Espazium: