Tagung "Historische Brücken in der Ostschweiz: Schützens- und erhaltenswert"
Der vom Verein am 6. September 2024 an der FH Ost, Campus St. Gallen, organisierten Tagung war ein voller Erfolg beschieden. Über 60 interessierte Teilnehmende aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Planungsbüros, Denkmal- und Heimatschutz, sowie Vereinsmitglieder und Studierende folgten mit Interesse den insgesamt fünf Fachreferaten und der Podiumsdiskussion.
Die Brücke
In Ennetbühl SG besteht ein sehr originelles historisches Bauwerk, die Luterenbrücke. Sie ist rund 80 Meter lang, hat drei formschöne Bögen mit Öffnungen bis zu 22 Meter und fügt sich harmonisch in die Landschaft ein.
Die Brücke wurde 1902 durch das Baugeschäft J. Nescher, Ebnat, in der sogenannten Stampfbetontechnik ausgeführt und hat einen grossen Seltenheitswert.
Erneuerungsbedarf
Die Fahrbahn der Brücke weist Schäden auf und muss saniert und gegen eindringendes Wasser abgedichtet werden. Das hauptsächliche Tragwerk der Brücke – die drei Bögen und die darauf stehenden Mauern – ist jedoch in gutem Zustand.
Trotzdem beabsichtigt das Tiefbauamt des Kantons St. Gallen den Abriss dieses historisch bedeutsamen und wertvollen Bauwerks. Es soll ersetzt werden durch eine konventionelle Spannbetonbrücke.
Dagegen wehren sich der Verein «Aktion Rettung der Luterenbrücke» und weitere Kreise mit grosser Entschiedenheit.
Für eine sanfte Erneuerung
St. Galler Parlament setzt starkes Zeichen für den Erhalt der Luterenbrücke
Bereits an der Informationsveranstaltung im vergangenen September 2023 haben die anwesenden Nesslauer Mitglieder im Kantonsrat, Andrea Abderhalden FdP und Ivan Louis SVP die Möglichkeit einer Motion aufgezeigt und in der Folge umgesaetzt.
Im November haben die Fraktionen der SVP, SP und Grüne eine entsprechende Motion eingereicht. DieRegierung hat im Januar 2024 die Überweisung beantragt. Diesem Antrag ist der Kantonsrat mit 109 Ja-Stimmen bei nur einer Gegenstimme und einer Enthaltung gefolgt. Weiter Details finden sich unter «Aktuelles».
Rettung der Luterenbrücke
Anstatt Abriss und Neubau soll eine sanfte Erneuerung der historischen Brücke erfolgen, mit separater Führung der Fussgänger auf einer Konsole entlang der Brücke, oder über einen Steg am Ort der bis 1902 bestandenen Holzbrücke.
Weshalb die Rettung?
Historischer Wert
International anerkannte Experten des Brückenbaus attestieren der bestehenden Brücke einen grossen historischen Wert und sehr gute Möglichkeiten für die Erhaltung. Ein erstes Gutachten zur Schutzwürdigkeit der Luternbrücke, wurde im März 2021 von Jürg Conzett – er war bis 2019 Mitglied der Eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege – ausgearbeitet im Auftrag des Leiters Kunstbauten des Tiefbauamtes des Kantons St. Gallen. Leider hat dieses Gutachten beim Kanton keine Beachtung gefunden, obwohl die Schutzwürdigkeit deutlich herausgearbeitet worden war.
Erhaltungsprojekt
Im Juli 2023 hat Prof. Dr. Eugen Brühwiler dem Kanton ein weiteres Gutachten zur Schutzwürdigkeit unterbreitet. Darin werden die Schutzwürdigkeit betont und klare Vorstellungen für die Instandsetzung der Fahrbahnplatte bei einspuriger Verkehrsführung während der Bauzeit von rund vier Monaten, sowie für die zukünftige Lenkung der Fussgänger entwickelt. Das Gutachten befindet sich derzeit beim Kanton St. Gallen in “interner Prüfung” und wird hier demnächst auch aufgeschaltet.
Kosten
Für Abriss und Neubau hat der Kanton rund 6,6 Millionen Franken veranschlagt. Die Erhaltung der bestehenden Brücke und der Bau eines separaten Steges für die Fussgänger wird auf 1,4 Millionen Franken geschätzt. Die Rettung der bestehenden Brücke bringt somit eine Einsparung von rund 5 Millionen Franken.
Ökobilanz
Ein erster Vergleich der Ökobilanzen zeigt zudem auf, dass die Rettung der Brücke etwa vier mal weniger CO2 bewirkt als der geplante Neubau der Brücke.
Sorge tragen zum Aueli-Loch Wasserfall
Nur ein Steinwurf unterhalb der bestehenden Brücke befindet sich der Aueli-Loch Wasserfall, ein landschaftliches Bijou, das vielen Augen verborgen bleibt, weil der Zugang nicht ganz einfach ist. Es ist zu befürchten, dass der Abriss der alten Brücke und die Aushubarbeiten für die neue Brücke dieses Naturschauspiel massgeblich und dauerhaft beeinträchtigen werden.
Stimmen zum Brückenerhalt
Zahlreiche Mitglieder unseres Vereins haben sich mit einem kurzen Statement zur Bedeutung der Luterenbrücke und deren Erhalt zu Wort gemeldet. Nachfolgend finden sich einige Statements.
Möchten Sie ebenfalls ein Statement abgeben? Wir freuen uns. Einsenden per E-Mail an contact@luterenbrücke.ch
Aufruf
Die «Aktion Rettung der Luterenbrücke» fordert vom Kanton St. Gallen den Verzicht auf den Abriss der historisch wertvollen Brücke und stattdessen eine sanfte Erneuerung mit separater Fussgängerführung. Damit können rund 5 Mio Fr. eingespart und die Ökobilanz um einen Faktor 4 verbessert werden.
Verein
Der Verein mit Sitz in Ennetbühl wird vom Einheimischen Dr. Walter Ammann, Bauing. ETH/SIA präsidiert und wird von einem wissenschaftlich-technischen Beirat mit zahlreichen, international renommierten Expertinnen und Experten in fachtechnischen Fragen unterstützt.
Werden Sie Mitglied unseres Vereins
Der Verein Aktion zur Rettung der Luterenbrücke bezweckt die Erhaltung der bestehenden Luterenbrücke und setzt sich aktiv gegen den geplanten Abriss und Neubau der Luterenbrücke
ein.
Als Mitglied des Vereins unterstützen Sie aktiv diese Anliegen – der Verein seinerseits nimmt Ihre Rechtsschutzinteressen wahr.
Spenden
Der Verein erhebt keine Mitgliederbeiträge, freut sich aber über Spenden. Vorstand und Beirat arbeiten ehrenamtlich, jedoch fallen Kosten an für die administrative Belange des Vereins (Erstellen einer Webseite, Produktion und Versand von Flyers, etc.).
St. Gallische Kantonalbank SGKB
Hauptstr. 2, 9650 Nesslau
IBAN: CH22 0078 1627 6071 8200 0